Es wird nicht viele internetaffine Fotografieinteressierte geben, die das kickstarterfinanzierte Projekt Everybody Street noch nicht kennen, aber da es vor wenigen Wochen sein nicht unambitioniertes Finanzierungsziel von rund 45 Tausend Dollar erreicht hat, kann man ja noch darauf hinweisen, dass man sich darüber freut. Die Interviewschnippsel lassen schonmal darauf schliessen, dass es dem Gedanken der Streetfotografie, so wie ich ihn verstehe, wirklich nahe geht und eine wirklich gute, interessante Dokumentation zu werden verspricht.

Ich freue mich mal wieder, dass das Internet so toll ist, dass so etwas crowdfunded entstehen kann.

 

Official Trailer: Girl Walk // All Day from Girl Walk // All Day on Vimeo.

Gestern begann ich Ralph Caspers auf Twitter zu folgen. Keinen Tag zu früh, denn über seinen Tweet landete ich beim extended teaser von Girl Walk // All Day, einem äh Tanzfilm, über Kickstarter finanziert, produziert fürs Internet.
Ich bin kein großer Tanzfan, mir ist aber Pina Bausch natürlich ein Begriff, aber mangels Interesse bin ich nie durchgestiegen in die Abstraktion des „Ausdruckstanzes“, der als Kunstform mit Sicherheit auch einen zweifelhaften Ruf genießt in Deutschland.

Aber dieser Teaser hat mich gestern wirklich begeistert. Ich weiß nicht, ob ich schon mal einen 10-minütigen Film fünf mal am Tag des Entdeckens angeschaut habe, aber diese ganze Bewegung, die Musik, die Leute, die Farben, New York, die Stimmung und die Kamera, das begeisterte und inspirierte mich auch heute morgen wieder.
Eigentlich kann ich kaum glauben, dass sich den Teaser in vier Monaten erst 875 Leute angeguckt haben sollen.

Ab heute abend lässt sich die erste von zwölf Episoden auf der Webseite girlwalkallday.com ansehen, dann gibt es alle paar Tage eine weitere. Ein bis zum 6. Januar verlängerter Adventskalender sozusagen. Ich bin wirklich gespannt und freue mich auf heute abend!

(Official trailer oben, extended teaser (gestern schonmal gepostet) unten)

Girl Walk // All Day (extended teaser) from Girl Walk // All Day on Vimeo.

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Ich habe da eine Idee.

Diese Idee fußt auf einem Konzept.

Ich habe früher oft sehr konzeptorientiert gearbeitet, aber eher was Werbung anging, oder Verbildlichung. Um Verbildlichung geht es diesmal auch, aber um die Verbildlichung von etwas nicht greifbarem. Es ist mehr ein Gefühl als eine Idee und ich weiß nicht, was für ein Gefühl das ist. Vielleicht ist es auch ein Traum, oder stellt das Bewußtsein dar, oder das Leben. Ich weiß es nicht. Fotografieren will ich es trotzdem.

Am Anfang der Idee stand, dass ich dachte, dass es doch toll wäre Gewächshäuser zu fotografieren. Gewächshäuser gibt es überall, in allen Größen und Formen, bepflanzt, unbepflanzt, chaotisch und geordnet. Gewächshäuser sind Architektur, dazu gebaut, dass viel Licht in sie scheint.
Wäre meine Fachkamera funktionstüchtig, dann wäre ich vielleicht schon losgezogen, hätte mich durchgefragt und vielleicht schon Gewächshäuser fotografiert, vielleicht aber auch nicht. Wie das eben so ist.
Irgendwann war mir diese Idee aber nicht genug und mir schien es interessant, etwas zu inszenieren. Diese Idee gärt jetzt schon seit ein paar Monaten in mir, aber ich weiß noch nicht genau, was ich inszenieren will, oder mit wem und wie und ich habe das Gefühl, das werde ich nie wissen, wenn ich es nicht einfach tue. Ich nehme mir also einen Menschen, stelle ihn in ein Gewächshaus und fotografiere diesen.

Vielleicht funktioniert es auf Anhieb, vielleicht weiß ich danach, was ich anstellen muss, um dem näher zu kommen, was ich eigentlich will, ohne jetzt zu wissen was ich will, aber vielleicht geht es auch total in die Hose und heraus kommt gar nichts. Und vielleicht werde ich es auch nie umsetzen.

Kann man nicht wissen, ist ja auch nur eine Idee.

Inspiriert wurde dieser Artikel durch dieses Herumtanzvideo hier unten, dass mich merken liess, dass heute morgen die Sonne ganz wunderbar scheint. Das Foto oben ist leider nicht von mir, sondern von Christiane Save the Pony, die mir die Nutzung des Fotos liebenswerter Weise gestattete. Ich habe es nur ein bißchen bearbeitet. Während des Schreibens hörte ich CFCF.
Vielleicht sollte ich mir jemanden suchen, der für mich im Gewächshaus zu CFCF tanzt? Hat jemand Lust?

Girl Walk // All Day (extended teaser) from Girl Walk // All Day on Vimeo.

videos.arte.tv/de/videos/mein_liebster_feind-4264298.html
Über Werner Herzog schrieb ich ja hier schonmal. Jetzt im Moment kann man über obenstehenden Link die komplette Dokumentation „Mein liebster Feind“ sehen, die keine Dokumentation über Kinski ist, sondern eine Dokumentation über Werner Herzog und Klaus Kinski und die Symbiose, die in diesem extremen Spannungsfeld enstand und sowohl Herzogs, als auch Kinskis Höhepunkte in ihren jeweiligen Lebenswerken darstellt.
Herzog hat immer versucht in absoluten Extremen eine tiefere Wahrheit zu finden, die einer modernen Gesellschaft verloren gegangen scheint. In Kinski fand er dieses Extrem in einem Schauspieler und war vielleicht der einzige, der es sich nutzbar gemacht hat.

Empfehlenswert sind auf jeden Fall Aguirre – Der Zorn Gottes und Fitzcarraldo. Eroberung des Nutzlosen ist ein Tagebuch, das Herzog während der Dreharbeiten zu Fitzcarraldo geführt hat und auch kurz in Mein liebster Feind vorkommt. Es schildert die Entbehrungen und Widrigkeiten der Dreharbeiten, aber auch die Vision Herzogs und dem damit verbundenen schmalen Grad zum Wahnsinn.

Yo La tengo – A Take Away Show – Part 1 from La Blogotheque on Vimeo.

Yo La Tengo sind ja, wie so vieles, auch eine Geschmacksfrage: Wer sie nicht mag, den mag ich nicht.
Stieß gerade mit knapp zweijähriger Verspätung auf diese Take Away Show der Blogotheque. Besser spät als nie. So viel Nachsicht ließe ich übrigens auch walten, sollten sie nochmal in Deutschland spielen. Entweder ist das schon wieder ne ganze Ecke her, oder ich habs verpasst…

Müßig, noch zu erwähnen, dass Yo La Tengo eine meiner absolu- ach, das ist mir doch zu blöd, hier gehts um Fotografie! (Eigentlich.)

Yo La Tengo – A Take Away Show – Part 2 from La Blogotheque on Vimeo.

 

I Believe I can Fly ( flight of the frenchies ). Free segment from sebastien montaz-rosset on Vimeo.

Ich weiß nicht, ob man mir unterstellen kann schwache Nerven zu haben. Bin kein großer Fan von Horrorfilmen, aber weniger wegen Angst, sondern mehr, weil mich Effekthascherei nervt.
Dieses Video hier, das ich im tollen Zeit-Netzfilmblog gesehen habe und nur ein Teaser ist zu diesem Dokumentarfilm, lässt aber alles in mir klingeln, was überhaupt geht. So schreibe ich diese Zeilen unter dem starken Einfluss von Adrenalin. Zuerst ein bißchen großartig dokumentiertes Basejumping, das mich an das großartige Ende von Hidden Tiger Crouching Dragon erinnert, was mir aber auch schon recht viel ist, bei all dem Herumgerenne und -gehüpfe direkt an der Kante vor einem 450 Meter tiefen Abgrund, aber das Balancieren schießt bei mir dann sämtliche Lichter aus.
Ok, ich hab auch ein bißchen Höhenangst, aber das ist vielleicht ganz natürlich für ganz normale Menschen, dass sie Respekt haben vor Höhen, die einfach nicht dafür gemacht sind von ihnen herunter zu fallen und zu überleben…

So, hab jetzt mal 4 Euro 90 für den Filmdownload gezahlt. Bin sehr gespannt.