Peter Lindbergh: 3 Filme, NRW-Forum Düsseldorf 16.03. bis 12.04.2012 from nrwforumduesseldorf on Vimeo.

Peter Lindbergh als Modefotograf zu bezeichnen ist so, als würde man Kate Moss auf eine Schaufensterpuppe reduzieren. Der Mann hat eine Vorstellungsgabe und ein Talent eine Welt zu erschaffen, die fast unvergleichlich ästhetisch ist und trotzdem voller untergründiger Tiefe, dass es bei mir Kribbeln auslöst. Sein Spiel mit kulturellen Referenzen und Selbstreferenzen konnte man toll in dieser ARTE-Fotografen-Doku beobachten (lief vor ein paar Jahren mal) und gleichzeitig erfuhr man, was für ein wunderbar onkeliger und gleichzeitig (im besten Sinne) kindlicher Mensch das ist.
Wie er entdeckt, erfährt, erfindet und spielt erklärt er ein bißchen im Teaser über seine 3 Filmexperimente vom NRW-Forum (die Idee hat er übrigens von mir geklaut, ich hatte nur noch nie darüber gesprochen).

Dort sind sie auch ab morgen zu sehen. Da ich es in letzter Zeit sowieso nicht mehr auf Ausstellungen geschafft habe, verzichte ich diesmal zermürbt auf die Ansage, dass ich ganz bestimmt hin gehe.

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Interview: Moises Saman from nrwforumduesseldorf on Vimeo.

Das NRW-Forum hat wieder eine ambitionierte Ausstellung an den Wänden:
FRONTLINE (NRW-Forum Düsseldorf, 24. September 2011 bis 08. Januar 2012).
Da will, eigentlich MUSS ich hin. Aber was kann ich hier über die Fotografenagentur Magnum schon schreiben, für die der Begriff „legendär“ gemacht scheint? Die von den größten Reportagefotografen des letzten Jahrhunderts gegründet wurde und DIE Institution für unabhängigen Fotojournalismus darstellt.

Auf der tollen Seite des NRW-Forums sind ein paar kurze, aber gehaltvolle Interviews eingebettet und Moises Saman, einer der fünf heutigen Fotografen in der Ausstellung, spricht auch kurz über die Diskusion wie sehr Reportagen aus Krisengebieten heute pornographischen Charakter bekommen und im Medienchaos und Bilderfluten unserer Zeit kaum noch ihrer Aufgabe gerecht werden können Menschen auf zu rütteln und zu bewegen. Hat man zu viel gesehen, als dass einen diese Bilder mehr berühren können, als durch ihre Oberfläche?
Das Thema brennt mir zu lange unter den Nägeln, denn oft geht es nur darum wie eine Thematik stilistisch umgesetzt wurde, als dass man sich für seine Hintergründe interessiert. Es drängt mir in die Finger, habe schon eine ganze Linksammlung mit tollen Texten, die sich damit befassen, aber ich bekomme den Hebel noch nicht angesetzt. Dabei wäre es wieder an der Zeit, einen richtigen Text zu schreiben der über das Verweisen hinaus geht. Vielleicht ändert sich das mit dem Besuch der Ausstellung.

Hingehen und zeigen lassen was passiert.