Everybody Street
Es wird nicht viele internetaffine Fotografieinteressierte geben, die das kickstarterfinanzierte Projekt Everybody Street noch nicht kennen, aber da es vor wenigen Wochen sein nicht unambitioniertes Finanzierungsziel von rund 45 Tausend Dollar erreicht hat, kann man ja noch darauf hinweisen, dass man sich darüber freut. Die Interviewschnippsel lassen schonmal darauf schliessen, dass es dem Gedanken der Streetfotografie, so wie ich ihn verstehe, wirklich nahe geht und eine wirklich gute, interessante Dokumentation zu werden verspricht.
Ich freue mich mal wieder, dass das Internet so toll ist, dass so etwas crowdfunded entstehen kann.
6 Responses to Everybody Street
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[…] ich schwer gespannt, denn die Kurzdoku war ja schon sehr sehr gut (hier nochmal anschauen). (via This Is Wide Angle) […]
Danke für den Hinweis – als „internetaffine Fotointeressierte“ kannte ich das tatsächlich noch nicht. Was mir leider an dem Trailer unangenehm auffällt: Keine einzige nichtweiße Person dabei. Und das erzählt mir keiner, dass es die nicht gibt. Über einen habe ich sogar schon geschrieben: http://www.popkontext.de/index.php/2011/06/17/jamel-shabazz-neuer-dokumentarfilm-uber-den-new-yorker-fotografen-der-die-anfange-des-hiphop-dokumentierte/
Denke gerade über diesen Hinweis nach, schaue in mein Bücherregal und sehe, dass ich nicht einen Bildband eines schwarzen Fotografen habe, auch wenn einer davon Deep Black heißt.
Auf Anhieb fällt mir keiner ein, kann da aber kokettieren, dass ich mich wohl auch später nicht daran erinnern würde, dass ein Fotograf, von dem ich Bilder sah schwarz war.
Ich denke nicht, dass es einen rassistischen Hintergrund gibt, der dazu führte, dass Cheryl Dunn nur weiße Fotografen interviewt hat. Überhaupt scheinen das Fotografen zu sein, die sie persönlich beeindruckt haben und die auch bereit waren sich interviewen zu lassen.
Aber hey! Immerhin ist Ricky Powell seit Ewigkeiten Dokumentarist der New Yorker Hiphopkultur.
Nein, an absichtlichen Rassismus glaube ich auch nicht – nur an die alltägliche Ignoranz. Die müsste ihr als Frau eigentlich bewußt sein – denn wenn von einem Mann gemacht, wären in dieser Doku auch mit ziemlicher Sicherheit weniger oder gar keine Frauen zu sehen. Sie werden einfach nicht wahrgenommen. Der würde dann wahrscheinlich auch sagen: Ich kenne eben keine. Cheryl Dunn hat wenigstens ein paar Frauen in der Szene bemerkt. Dass Shabbazz nicht mit ihr reden wollte kann ich mir kaum vorstellen – ebenso wenig, dass es in New York keine tollen nichtweißen Street Photographer gibt.
Ein allumfassendes Bild über Streetfotografen zu zeigen ist glaube ich ziemlich unmöglich. Quotendenken finde ich auch doof.
Wenn ich mir die Fotografen in der Doku anschaue, dann sind das so oder so Individualisten und Aussenseiter, ich weiß nicht ob die Hautfarbe so bemerkswert ist.
Die Perspektive der Frau finde ich dagegen schon interessant.
Das wird toll, da bin ich mir sicher.
Crowdfunding ist prima, ich bin ein großer Fan des ganzen. Selbst schon Projekte mit finanziert und auch schon an Projekten mitgearbeitet die so finanziert und unterstützt werden. Ist ne tolle Sache.