Gestern war ein Tag, dessen Klarheit, Helligkeit und Farbintensität mich fast schon irritiert hat. Tiefblauer Himmel, alles strahlt, selbst die Schatten.

Ich wollte den Nachmittag draußen verbringen und um mich untätig irgendwo hin zu setzen, war ich zu unruhig. Hab mir also meine Kompaktkamera Samsung L310W geschnappt und experimentiert. Ich dachte, dass ich vielleicht später ein Video für den letzten Track von Zemljovid Boris daraus schneiden könnte.

Das Ergebnis gibt es höchstwahrscheinlich am Sonntag. Hatte gestern und heute jedenfalls viel Spaß…

 

Hab gerade ein bißchen Angst, dass mein Blog zu einem Musikblog wird, aber es passiert eben ab und zu, dass ich das Gefühl habe, jetzt etwas mitteilen zu müssen über ein Album, oder einen Künstler, die mir sehr viel bedeuten. Die ich nach einiger Zeit mal wieder raus gesucht und angehört habe und deren Unglaublichkeit mir schier den Atem raubt. Aktuelle Musik wird da ganz selten dabei sein, einfach weil mir die Zeit gezeigt hat, dass Musik bei mir ein paar Jahre braucht um zu reifen. Und wenn man mal ganz ehrlich ist, dann ist der Großteil der aktuellen Musik schlichtweg Schrott.
Das war aber schon immer so. Und deswegen trennt die Zeit irgendwann den Spreu vom Weizen.

Ich weiß leider gar nicht mehr, wie ich auf Painted From Memory von Elvis Costello mit Burt Bacharach gekommen bin, also kann ich auch keine wirkliche Geschichte darüber erzählen. Bei meinen CDs sind noch zwei weitere Alben von Elvis Costello, die ich aber fast nie gehört habe. Ich glaube ich habe Elvis Costellos Stimme gemocht und mich an seinen Alben probiert, die bei mir aber nicht gezündet haben. (Muss in der nächsten Zeit mal probieren, ob sie es jetzt vielleicht schaffen).
Painted From Memory aber ist und war von Anfang an ein fantastisches Album. So groß, wie es überhaupt nur groß sein kann. Die Arrangments, die Songs, der Sound und diese Stimme! Mein Gott diese Stimme! Ich will eigentlich immer mitsingen, aber erschaudere dann vor Erfurcht (und singe dann ganz heimlich trotzdem mit).
Es gab Zeiten, da habe ich mir sehr viel Musik angehört aus allen möglichen Richtungen, auch wenn mein Hauptfokuspunkt immer Indie war. Ich habe zeitweise jeden Monat drei bis vier Musikmagazine gelesen, mir auch ganz viel Musik gekauft und war ständig auf Konzerten. Ich bin ein absoluter Albumhörer und bei mir war immer wichtig, dass sowohl das Songwriting, der Sound, die Instrumentierung und die Stimme als Album ein stimmiges Werk ergeben. Wenn eine Stimme wirklich toll war, dann war das super, aber nicht unbedingt das wichtigste.
Aber bei Costello… Hui…
Was bin ich doch immer wieder verknallt in diese Stimme! Wie viel sie transportiert! Wie viele aufrichtige Emotionen darin stecken! Vor allem diese Melancholie!

Ich bin mal wieder ganz hin und weg.

 

Battles | Wall Street | A Take Away Show from La Blogotheque on Vimeo.

Eigentlich mag ich southernsouls.ca viel lieber als La Blogotheque, weil ich den Ansatz mit nur einer Kamera zu arbeiten, die sich als Beobachter in einer Session einer Band bewegt, so viel direkter, natürlicher und schöner finde, als schnelles hin und her geschneide zwischen mehreren Kameras, aber als ich Battles vor ein paar Jahren das erste Mal durch Zufall live sah, waren das und die beiden EPs Ep C / B Ep die größte Kontinentalplattenverschiebung in meiner Musikwelt in den letzten zehn Jahren. Ausserdem ist Wall Street mein liebster Track auf dem neuen Album Glossdrop, das ich auch wieder viel besser finde als zuletzt Mirrored und zu guter letzt, ist Battles eine der interessantesten, dynamischsten und besten Livebands, die es im Moment so gibt.
Noch dazu ist das Video mit Video-DSLRs aufgenommen, allerdings mit verschiedenen Nikons. Davon hat man bisher ja nicht so viel gesehen.
Also: Tolle Band, toller Track, toller Sound, wahnsinnige Kulisse, aber der Stil des Videos ist nicht so mein Ding.

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Und noch ein Nachtrag:

Fand dieses Video von einem Auftritt von The Notwist mit dem Andromeda Mega Express Orchestra, was nicht wirklich die Amtosphäre des Konzerts in der Philharmonie wieder zu geben im Stande ist, aber es ist trotzdem fantastisch! Es gibt ein zweites, das ebenfalls von alientransistor hoch geladen wurde, wo am Ende steht „from the DVD Music no Music by Jörg Adolph“ von deren Existenz ich bisher nicht wusste, allerdings weiß das Internet anscheinend auch nichts. Werde heute abend wohl mal am Merchstand fragen gehen. Hoffentlich gibt es das wirklich!



Und weil ich gerade so in Videopostinglaune bin und bei der ersten Tour durch Deutschland Boy In Static Vorband waren von 13&god: Boy In Static haben zwei wunderbare Alben veröffentlicht, nämlich Newborn und Violet. (Eigentlich sind es drei, aber das letzte hörte ich wegen Totalverwandlung der Band bisher kaum.)
Als ich vor ein paar Jahren meine ersten Versuche gemacht hab mit bewegten Bildern, da kam jedenfalls dieses Video raus. Ich mag es immernoch. Allerdings hab ich keine andere Version mehr davon, als die mit den veralteten Credits hinten dran.
Der Song ist von Boy In Static und heißt Broke.

Sehe heute abend 13&god im Kölner Gebäude9 und freue mich wie verrückt. Zur Hälfte setzt sich 13&god aus Mitgliedern von The Notwist zusammen, die nicht nur wahrscheinlich die einflussreichste deutsche Band der letzten 20 Jahre ist (wenn jemand anderer Meinung ist, dann ist mir das egal), sondern auch noch eine meiner absoluten Lieblingsbands.

1999 hab ich sie glaube ich das erste Mal live gesehen. Das ist jetzt 13 Jahre her und ich war damals 17 Jahre alt. Es ist schon irgendwie sehr faszinierend, dass obwohl ich mich sicherlich verändert habe in dieser Zeit, sich die Musik von The Notwist, vor allem das Album „shrink“, anscheinend mit mir entwickelt hat und auch irgendwie noch gewachsen ist.

Vor zwei Jahren gaben sie erst ein fantastisch intensives, lautes Konzert im E-Werk in Köln, um sich dann ein paar Wochen später nur in der Philharmonie zusammen mit dem Andromeda Mega Express Orchestra selbst zu toppen, mit einem Auftritt, der für mich und mein langes Konzert-verwöhntes Leben absolut einzigartig war.

Das Video habe ich eben per Google gefunden. Es sieht nicht danach aus, dass es offiziell wäre, aber dann ist es um so schöner zu sehen, dass sich auch andere Künstler in diesem Maße inspirieren lassen. Ich finde es super!

Without A Universal Law There Is No Gravity
Without No Gravity There Is No Atmosphere
Without An Atmosphere There Is No Chance In Life
I Don’t Exist

Ach ja: Bin mir immer noch unglaublich sicher um 2005 rum bei der wenig besuchten, aber um so großartigeren Metroclub-Party in Köln zu Chemicals neben Markus Acher getanzt zu haben…

Ach ja II: Notwist haben eine tolle verspielte Webseite, nur leider fast ohne Informationsgehalt, was ein wenig blöd ist, weil sich ihr Newsletter bei mir nie richtig öffnen lässt. 13&god haben nur eine Myspaceseite.

Ach ja III: Ein Video, das tatsächlich offiziell ist.

13 & God – Its Own Sun from anticon. on Vimeo.

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Kashmir – The Aftermath (Live at Roskilde) von ninjapirat

Erwähnte ich schon, dass ich es nicht mag, wenn es bei Konzertvideos mehr Schnitte als Takte im Song gibt? Am allerbesten ist sowieso gar kein Schnitt (wenn es so gut gemacht ist wie bei Kashmir – The Aftermath, aufgenommen 2003 beim Roskildefestival. Gehört seit Jahren zu meinen liebsten Konzertvideos.)

Ach, so schade. Finde die komplette 6-minütige Version nicht, die man sich in unserem freien Land auch anschauen darf. Danke Gema, danke Musikindustrie. Ihr leistet schon einen Riesenjob für alle die Musik machen und Musik hören (und kaufen würden).

Leider ein halber Rohrkrepiererpost. :-(