Drei Reportagefotos 2011: unzusammenhängend, aus dem Kontext gerissen, subjektiv, mussmandabeigewesensein.


C´n´B-Conference


Hochzeit Juan & Sara


Filmset „Der Zuschauer“ von Christian Fischer

shinya kimura @ chabott engineering from Henrik Hansen on Vimeo.

Wenn es um Filme geht, bin ich ja sehr eigen. Ich mag es, wenn etwas langsam und einfach aufgebaut wird. Wenn ich selbst schneide, dann mit nur wenig Schnitten. Da fällt mir ein, dass ich unbedingt nochmal Eureka sehen muss. Aber wann hat man schon 4 Stunden Zeit?

Die kurze Doku über den Custom Motorcycle Engineer Shinya Kimura ist eigentlich das genaue Gegenteil, mit geringer Dauer und vielen Schnitten. Trotzdem funktioniert sie so wahnsinnig gut, dass einem beim Anschauen das Herz vor Freude hüpft. Absolut virtuos gefilmt, komponiert und geschnitten und doch ganz anders als einer dieser modernen heutigen Actionfilmen mit 5 Schnitten pro Sekunde.

Und wer Motorräder mag, kommt auch auf seine Kosten. Da hat der Regisseur wohl schon so einige dieser Filme gedreht.

Hier gefunden: mschreuer.tumbr.com

Interview: Moises Saman from nrwforumduesseldorf on Vimeo.

Das NRW-Forum hat wieder eine ambitionierte Ausstellung an den Wänden:
FRONTLINE (NRW-Forum Düsseldorf, 24. September 2011 bis 08. Januar 2012).
Da will, eigentlich MUSS ich hin. Aber was kann ich hier über die Fotografenagentur Magnum schon schreiben, für die der Begriff „legendär“ gemacht scheint? Die von den größten Reportagefotografen des letzten Jahrhunderts gegründet wurde und DIE Institution für unabhängigen Fotojournalismus darstellt.

Auf der tollen Seite des NRW-Forums sind ein paar kurze, aber gehaltvolle Interviews eingebettet und Moises Saman, einer der fünf heutigen Fotografen in der Ausstellung, spricht auch kurz über die Diskusion wie sehr Reportagen aus Krisengebieten heute pornographischen Charakter bekommen und im Medienchaos und Bilderfluten unserer Zeit kaum noch ihrer Aufgabe gerecht werden können Menschen auf zu rütteln und zu bewegen. Hat man zu viel gesehen, als dass einen diese Bilder mehr berühren können, als durch ihre Oberfläche?
Das Thema brennt mir zu lange unter den Nägeln, denn oft geht es nur darum wie eine Thematik stilistisch umgesetzt wurde, als dass man sich für seine Hintergründe interessiert. Es drängt mir in die Finger, habe schon eine ganze Linksammlung mit tollen Texten, die sich damit befassen, aber ich bekomme den Hebel noch nicht angesetzt. Dabei wäre es wieder an der Zeit, einen richtigen Text zu schreiben der über das Verweisen hinaus geht. Vielleicht ändert sich das mit dem Besuch der Ausstellung.

Hingehen und zeigen lassen was passiert.

American Juggalo from Sean Dunne on Vimeo.

Aus einem mir unbekannten Grund zeigt die Vimeoplayereinbettung im Zeit-Netzfilmblog im Eintrag „Isländischen Sagas auf der Spur“ nichts über Island.
Stattdessen sieht man „American Juggalo“. Eine zwanzig minütige Dokumentation von Sean Dunne über die amerikanische Subkultur der Juggalos, also Fans der „Insane Clown Posse„, von denen ich in meinem Leben noch nichts gehört habe. Betrachtete es anfangs als Freakshow, aber es entwickelt sich zu einem unglaublich faszinierenden Bild unserer heutigen Gesellschaft und ihrer Subkulturen. Hätte noch ewig zuschauen können.

Bin sowieso gerade Feuer und Flamme für den erst vor vier Wochen gestarteten Netzfilmblog der Zeit, geführt von Eike Kühl. Der macht das (abgesehen vom Einbetten der Videos) bisher ganz großartig!

(Nachtrag: Der Fehler wurde gerade behoben, oder war er doch nur bei mir?)

Hier noch was gut geschriebenes über den Film.

Um viel mehr geht es manchmal tatsächlich nicht…

Danke an Herr und Frau Juan und Sara.