Nebenbei bemerkt, mache ich Musik. Ich frickle dem Diletantismus fröhnend am Computer an Ambient herum. Zum einen ist das eine Musiksparte, die meine fehlende Kompetenz zulässt, zum anderen höre ich auch gerne Ambient. Und das was am Ende bei mir heraus kommt, das mag ich auch und ein bißchen denke ich sogar, dass es tatsächlich gut ist, aber natürlich ist mit bewußt, dass ich mir selbst keine objektive Beurteilung geben kann.

Seit sieben Jahren findet in Köln das Zivilisation der Liebe Festival statt. Dass sich die Veranstalter mit dem Titel keinen richtigen Gefallen taten, merkten sie wohl auch schon selbst, so findet man das Festival meistens besser unter dem jeweiligen Motto des Jahres (diesmal „Gaudium Et Spes“) und die Webseite heißt auch eher provan ambientfestival.de.

Ort der Konzerte ist die St. Aposteln Kirche am Neumarkt, die dafür von Lichtkünstlern ausgeleuchtet wird, so dass auch andere Sinne etwas davon haben. Wenn ich richtig gerechnet habe, dann bin ich dieses Jahr das vierte, oder das fünfte Mal dabei und vielleicht liegt es daran, dass ich vor ein paar Jahren noch ein exzessiver Konzertgänger war und heute nicht mehr so, aber es ist für mich zu DEM musikalischen Highlight des Jahres geworden, auf das ich mich auch schon im Vorraus ziemlich lange freue.

Morgen geht es wieder los, ich habe mir den Kalender frei gerümpelt und werde die vier Tage mit dabei sein. Donnerstag bis Sonntag jeden Abend in der kalten Kirche sitzen und Musik zuhören, die kaum Struktur hat. Das ist nicht für Jeden, aber erstaunlicher Weise hat sich das Festival schon recht früh zu einem Ereignis in Köln entwickelt, das immer ein faszinierend heterogenes Publikum findet. Jedes Jahr ist zum Beispiel auch ganz vorne eine kleine Familie mit Kindern, so um die 4-7 Jahre alt, mit dabei. Eine ältere Frau mit Gehilfe und lebhafter Neugier hatte es zu nächtlicher Zeit auch mal in die Kirche verschlagen.

Dieses Jahr kenne ich zum ersten Mal mehr als die Hälfte der Musiker und ich bin mir nicht sicher, ob das gut ist, oder schlecht, denn Erwartungen vertragen sich nicht unbedingt mit Faszination und Überraschungen, denn eigentlich waren fast alle Konzerte bisher immer zumindest interessant, aber oft auch großartig.

In Köln ist etwas gelungen, das selten ist: dass Avantgarde Publikum findet und so eine Veranstaltung funktioniert und gedeiht, ohne dass es große Namen braucht, oder viel Werbung. Man kann den Organisatoren von e´de cologne nur gratulieren und danken, denn sie machen jedes Jahr einen fantastischen Job.

Jedes Jahr laufe ich also im Januar zum Kompakt-Store in Köln, um mir mein Festivalticket zu kaufen. Dieses Jahr allerdings war es etwas besonderes, denn ich habe dort mein erstes Demo unter dem Namen Zeljovid Boris abgegeben (Siehe Bild oben). Irgendwie war der Zeitpunkt erreicht, an dem ich das Selbstvertrauen hatte und endlich mal Tracks fertig. Huerequeque kann man auch anhören (und für einen Dollar runterladen) bei zemljovidboris.bandcamp.com. (Für Huerequeque habe ich vor einem halben Jahr auch ein kleines Video gemacht und hier gepostet). Der zweite Track Rey werde ich auch noch bei Bandcamp hochladen, bis dahin ist er in der Soundcloud zu hören.

Ambient isn´t for everyone. But for me it is. Wenn meine Musik jemandem gefällt, dann kann er das gerne auch schreiben und sie weiterempfehlen.

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